In meinem Berufsleben ging es auf und ab. Ich hoffte immer, dass ich jetzt den richtigen Job gefunden hätte.
Job finde ich übrigens als ziemlich abwertend. Es ist doch mehr als nur ein Brotverdienst. Man hängt sich in die Aufgabe hinein, gibt sein Bestes und am Ende gibt es Geld dafür. Anerkennung nicht sehr oft.
Ich habe einen Beruf erlernen müssen, den ich nicht wollte. Es gab aber keine große Wahl. Berufsberaterin XY sagte mir, dass Frauen in der Industrie gebraucht würden, studieren könnte ich später noch. Ich habe nie studiert. Ich erlernte einen Metallarbeiterberuf, wurde nach zwei Jahren Ausbildung eine Mechanikerin. Da ich Kinder bekam, konnte ich mich nicht mehr mit diesem Beruf beschäftigen. Ich wurde Sachbearbeiterin, lernte Buchhalterin, später war ich wieder Metallarbeiterin und bin dann aus eigenem Antrieb examinierte Krankenschwester geworden. Inzwischen arbeite ich in der Altenpflege, weil ich dort als Ältere bessere Chancen auf eine Stelle hatte. Hier unterstützt man mich auch in meiner Ambition zum Schreiben.
Also welche Jobs hatte ich?: Tochter, Mutter, Großmutter, Nachbarin, Kollegin, Freundin, Ehefrau, Schwiegertochter, Pflegerin, Assistentin, Näherin, Bloggerin, Erzählerin, Übungsleiterin für Kinderturnen, Serviererin, Köchin.
In meinem Leben habe ich sehr viele Jobs gemacht. Und ich weiß, ich werde noch viele mehr machen.